03 - 12 - 2024

Ausrüstung

Um bei Bränden bzw. anderen Notfällen schnelle und effiziente Hilfe leisten zu können, stehen uns eine Reihe spezieller Gerätschaften zur Verfügung. Die wir Ihnen auf dieser Seite etwas näher darstellen wollen.

1. Hochdruck-Hebekissensatz

Beim Anheben einer Last verwenden wir Hochdruck-Hebekissen. Die bei uns verwendeten Hebekissen haben eine Hubkraft von 369kN.

Bestandteile des Satzes:

- 2 VETTER V 40 Kissen
- 1 6l Pressluftatemflasche
- 3 Druckluftschläuche
- 1 Druckbegrenzungsventil
- 1 Steuerelement
 

2. Standrohr


Standrohre sind Armaturen zur Wasserentnahme aus Unterflurhydranten. Sie stellen den Anschluss zwischen Schlauchleitung und Unterflurhydrant her.

 

Standrohre sind nach DIN 14375 genormt.
 

Aufbau eines Standrohrs:

Standrohr
oberteil
- Handrad
- Ventilkopfstück
- Ventilteller
- Stopfbuchs-Brille
- Griffstück
Standrohr
unterteil
- Stopfbuchse
- Rohr
- Spannring
- Dichtung

- Bundring

3. tragbares Stromaggregat

Der tragbare Stromerzeuger besteht aus einem Generator und einem damit verbundenen 4-Takt Benzinmotor. Der Generator erzeugt 380V Drehstrom und 230V Wechselstrom bei einer Frequenz von 50Hz. Das Stromaggregat liefert eine Leistung vom 5kW. Der Strom kann über drei 230V / 16 A und eine 400 V / 16A Schukosteckdose entnommen werden. Die Steckdosen sind mit je einem Einknopf-Sicherungsautomaten ausgestattet
 

4. Sammelstück

Sammelstücke haben eine hosenartige Form und führen zwei Schlauchleitungen, die z.B. vom Hydranten kommen, zu einer Leitung zusammen. Im Inneren des Gehäuses ist eine Ventilklappe angeordnet, die durch den Wasserdruck gesteuert wird und bei Benutzung nur eines Zuganges, den nicht benutzten Zugang wasserdicht abschleißt.
 

4. Hydraulische Rettungssatz


Der hydraulische Rettungssatz besteht bei uns aus einem Hydraulikaggregateiner Rettungsschere, einem Rettungsspreizer und 2 Rettungszylinder. Die einzelnen Geräte werden nachfolgend erklärt.

Der hydraulische Rettungssatz ist auf dem LF 8/6 verlastet.
 

4.1 Hydraulikaggregat

Das Hydraulikaggregat hat die Aufgabe die elektrische Energie, die vom Stromaggregat kommt, in eine hydraulische Kraft umzuwandeln. Es erzeugt einen Druck von 630bar. Diese Kraft wird über die beiden 20 Meter Hydraulikschläuche an die einzelnen Hydraulikgeräte weiter gegeben. Obwohl das Hydraulikaggregat über zwei Anschlüsse für Hydraulikleitungen verfügt, kann man zwei angeschlossene Hydraulikgeräte nur im Wechsel betreiben.
 

4.2 Rettungsspreizer



Mit dem Rettungsspreizer können Bauteile mit einer Kraft von 30KN gespreizt werden oder man kann mit ihm Bauteile zusammen drücken. Der Rettungsspreizer wird z.B. eingesetzt um bei Verunfallteten PKW's die Fahrzeugtüren zu entfernen. Wir verwenden einen SP30 als Rettungsspreizer.
 

4.3 Rettungsschere

Die bei uns verwendete Rettungsschere ist eine S180, das heißt sie hat im geöffneten Zustand einen Abstand, zwischen den beiden Scherenspitzen, von 180mm. Die Rettungsschere wird hauptsächlich zum durchschneiden von Fahrzeugholmen verwendet. Die Rettungsschere darf nicht bei gehärteten Bauteilen eingesetzt werden.
 

4.4 Rettungszylinder



Mit Rettungszylinder werden Öffnungen vergrößert und Bauteil eines Fahrzeuges auseinander gedrückt, wie z.B. das Drücken des Vorderwagens um Personen, die im Fußbereich eingeklemmt sind, zu befreien. bei uns werden zwei Rettungszylinder mit unterschiedlicher Größe (R1 und R2) verwendet. Die Größen der Zylinder sind
aufeinander abgestimmt, d.h. wenn der Rettungszylinder R1 komplett ausgefahren ist, ist er genauso groß wie der Rettungszylinder R2, wenn dieser eingefahren ist.
 

5. Wasserstrahlpumpe


Man verwendet Wasserstrahlpumpen hautsächlich zum Lenzen von Kellern und Baugruben. Wasserstrahlpumpen können bis zu einer Tiefe von 200mm eingesetzt werden. Eine Wasserstrahlpumpe funktioniert genau mit dem gleichen Prinzip wie ein Zumischer. Das Druckwasser wird durch eine Treibdüse geführt. Dadurch entsteht an der Treibdüsenspitze ein Unterdruck, durch diese Sogwirkung wird das Förderwasser mitgerissen. Dabei geben die Wasserteilchen des Treibwassers Energie an die Teilchen des Förderwassers ab und beschleunigen sie.

Faustregel:
3/3 Gesamtwasser bestehen aus 1/3 Treibwasser und 2/3 Förderwasser.

 

6. Kofferset Glasmanagement

Um eine Erstöffnung an einen verunfallten PKW zu schaffen und bevor mit den hydraulischen Rettungssatz gearbeitet werden kann, müssen die Scheiben entfernt werden. Da sich durch die moderne Fahrzeugtechnologie (geklebte Scheiben) diese Aufgabe erschwert hat, wurde das Kofferset -Glasmanagement- beschafft. Dieser Satz besteht aus einer Glas-EX (Glassäge), mit der die Frontscheibe heraus gesägt werden kann. Weiterhin befindet sich ein Scheibenkörner für die Seiten- und Heckscheibe in diesen Satz. Das Rettungsmesser dient zur Durchtrennung der Sicherheitsgurte. Eine durchsichtige und luftdurchlässige Plastikfolie wird mitgeführt, um den Eingeklemmten vor Glaspartikeln zu schützen.
 

7. Saugkorb



Der Saugkorb ist eine Armatur zur Wasserentnahme aus offenen Gewässern. Der Saugkorb wird am Ende einer Saugleitung gekuppelt  und hat die Aufgabe grobe Fremdkörper abzuhalten und es sorgt dafür, dass bei vorübergehendem Stillstand der Pumpe sich die Saugleitung nicht entleert. Saugkörbe gibt es in den Größen A(110mm); B(75mm) und C(42/52mm).

Saugkörbe sind nach DIN 14362 genormt.

Bauteile eines Saugkorbes:
- Gehäuse mit Festkupplung
- Sieb
- Rückschlagventil
 

8. Tauchpumpe

Die Tauchpumpe TP 4/1 (400l in min / 1 bar) dient zur Förderung von Wasser im Lenzbetrieb. Das zu fördernde Wasser darf weder verschmutzt noch verschlammt sein. Weiterhin dürfen keine brennbaren Flüssigkeiten nach VbF, Laugen oder Säuren gefördert werden. Die Tauchpumpe wird mit 230V Wechselstrom betrieben. Zwar verfügt die Tauchpumpe über einen Drehstrommotor, aber durch einen zwischengeschalteten Kondensators kann sie mit Wechselstrom betreiben werden. Als Besonderheit haben alle Tauchpumpen der Feuerwehr Krefeld einen FI-Schalter.

Tauchpumpen sind nach
DIN 14425 genormt.
 

9. Atemschutzüberwachungstafel


Die FwDV 7 -Atemschutz- fordert die ständige externe Überwachung der eingesetzten Atemschutztrupps, zu denen kein Sichtkontakt besteht. Deshalb überwacht bei uns der Maschinist, mit Hilfe der Atemschutzüberwachungstafel, die Atemschutztrupps. Durch die Atemschutzüberwachungstafel weiß er, welcher Feuerwehrkamerad unter Atemschutz im Einsatz ist und wie lange er noch Luft in seiner Pressluftflasche hat. Zusätzlich erinnert die Tafel regelmäßig den Maschinisten daran, durch ein akustisches Signal, den Druck über Funk abzufragen.

10. Kübelspritze



Kübelspritzen dienen hauptsächlich zur Brandbekämpfung von Entstehungsbränden und zum Ablöschen kleinerer Brandnester. Die Kübelspritze hat ein Fassungsvermögen von 10l. An der Seite des Behälters ist eine Halterung für einen 5m langen D-Schlauch angebracht. Durch eine manuell angetriebene Kolbenpumpe wird das Wasser abgeben. Die Pumpe ist doppelwirkend, d. h. sie saugt und drückt zugleich.

 

Kübelspritzen sind nach DIN 14405 genormt.

 

 

11. Hochleistungslüfter

Lüfter werden eingesetzt um Bereiche Raufrei zu machen bzw. Rauchfrei zu halten. Um einen Bereich Rauchfrei zukriegen wird mit den Lüfter Frischluft, mit maximal 170km/h, in diesen Bereich geblasen und der Rauch durch eine Abluftöffnung gedrückt. Beim Rauchfrei halten wir Luft in einen Bereich geblasen, der keine Abluftöffnung hat, dadurch entsteht ein Überdruck und Rauch kann nicht in diesen Bereich eindringen. Der oben gezeigte Hochleistungslüfter erzeugt ein Volumen von 142,2dm2. Das Gerät selber hat ein Gewicht von 28,7kg.

Der Hochleistungslüfter ist auf dem LF 8/6verlastet.

Grafik: Raufrei machen eines Gebäudes

 

12. Strahlrohr

Definition nach DIN 14365:

"Strahlrohre sind Armaturen zum Ausspritzen von Löschwasser im freien Wurf. Sie sollen dem Löschmittel eine zur Brandbekämpfung zweckdienliche Ausflussgeschwindigkeit, Form und Richtung geben."
 

12.1 Hohlstrahlrohre



Hohlstrahlrohre sind zeitgemäßes Gerät zur Brandbekämpfung. Sie eignen sich besonders für den so genannten Innenangriff. Dieser Typ von Strahlrohren bietet gegen das vorher genutzte Mehrzweckstrahlrohr vor allen den Vorteil der gezielten Wasserabgabe und die Möglichkeit der Rauchgaskühlung. Die Durchflussmenge lässt sich bei unserem Hohlstrahlrohren auf die Stufen 100l/m - 250l/m - 350l/m - 475l/m einstellen.
 

12.1.1 Hohlstrahlrohr mit Schaumaufsatz -mittel-

Mit dem Schaumaufsatz kann man das am Zumischer entstandene Wasser-Schaummittel-Gemisch abgeben. In diesem Aufsatz wird dem Wasser-Schaummittel-Gemisch Luft bei gefügt. Es entsteht nun der Schaum. Da mit diesem Aufsatz eine Verschäumungszahl von 75 erreicht wird, spricht man von Mittelschaum
 

12.1.2 Hohlstrahlrohr mit Schaumaufsatz -schwer-

Mit dem Schaumaufsatz kann man das am Zumischer entstandene Wasser-Schaummittel-Gemisch abgeben. In diesem Aufsatz wird dem Wasser-Schaummittel-Gemisch Luft bei gefügt. Es entsteht nun der Schaum. Da mit diesem Aufsatz eine Verschäumungszahl von 15 erreicht wird, spricht man von Schwerschaum
 

12.2 Mehrzweckstrahlrohre



Mehrzweckstrahlrohre sind die Vorgänger der Hohlstrahlrohre. Sie werden heute meistens im so genannten Außenangriff verwendet, dar bei diesem Strahlrohrtyp die Wasserabgabe nicht so gut dosierbar ist. Beim Mehrzweckstrahlrohr kann man nur Sprühstrahl - Wasser halt - Vollstrahl einstellen. Es gibt Mehrzweckstrahlrohr in den Größen D (25mm); C (52/42mm); B (75mm).
 

13. Verteiler

Die Verteiler dienen dazu, die durch eine große Schlauchleitung zugeführte Wassermenge in mehrere kleine Schlauchleitungen zu verteilen. Die bei der Feuerwehr üblichen Verteiler haben einen Zugang und drei Abgänge. Jeder der drei Abgänge ist durch ein Niederschraubventil ab sperrbar.

Verteiler sind nach DIN 14345 genormt.

Arten von Verteilern:
- B-BCB Verteiler, mit B/C Übergangsstück
- C-CDC Verteiler, mit C/D Übergangsstück   
 

14. Zumischer

 

Mit dem Zumischer wird den Wasser Schaummittel bei gemischt, indem das Wasser durch eine Verengung (Treibdüse) geführt wird. An der Spitze dieser Verengung entsteht dadurch ein Unterdruck. Durch diesen Unterdruck wird das Schaummittel angesaugt und mit dem Wasser vermischt. Das Wasser-Schaummittel-Gemisch wird in einen Trichter (Fangdüse) aufgenommen und weitergeleitet. Der Schaum selber entsteht erst am Schaumrohr bzw. Schaumaufsatz. Der Zumischer auf dem Foto ist ein Z4, d. h. in der Minute fließen 400l durch den Zumischer. Man kann eine Zumischung des Schaums von 1-6% einstellen.

Zumischer sind nach DIN 14384 genormt.

Aufbau eines Zumischers

Zumischer (DIN 14384)

 

15. Motorkettensäge



Bei der technischen Hilfeleistungder Feuerwehren ist die Motorkettensäge ein bewährtes Hilfsmittel. Die Bewältigung der besonderen Schadenslagen nach Stürmen und Orkanen wäre ohne dieses effektive Gerät undenkbar. Bei der Feuerwehr Krefeld werden ausschließlich Motorkettensägen der Fa. STIHL verwendet.

Voraussetzungen an den Motorkettensägenführer: (nach GUV 3.3)
- körperliche Eignung
- Motorkettensägenausbildung und Sicherheitsunterweisung
- regelmäßiger Umgang mit Motorkettensägen  
-
persönliche Schutzausrüstung

Sicherheitstechnische Bauteile einer Motorkettensäge:


 

16. Totmannwarner

Totmannwarner dienen der Sicherheit von Atemschutzgeräteträger. Sollte sich der Träger eine gewisse Zeit nicht bewegen gibt das Gerät ein akustisches Signal ab, unterstützt von blinkende LED's. Zuerst wird ein Voralarm ausgelöst, der sich durch Bewegung zurückstellen lässt. Wenn keine Bewegung registriert wird, schaltet das Gerät auf Hauptalarm um. Diesen Alarm kann man nur durch drücken zweier Tasten abstellen. Der Alarm kann auch manuell ausgelöst werden. Zusätzlich warnt der Totmannwarner auch vor hohen Temperaturen.